„Viele Menschen sind aktuell sehr vorsichtig, was ihre Ausgaben betrifft. Die Diskussionen um Stellenabbau in vielen Branchen verunsichern zusätzlich“, erklärt Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg. „Gleichzeitig glauben wir aber daran, dass sich die Menschen trotz aller Sorgen bewusst auch etwas Gutes tun wollen – gerade in der Weihnachtszeit.“
Die Bewertung des ersten Adventssamstags fällt somit zwar zurückhaltend, aber insgesamt erfreulich aus: Viele Kundinnen und Kunden besuchten die Geschäfte, um sich zu orientieren und Inspiration zu finden – ein traditioneller Auftakt ins Festgeschäft. Besonders in größeren Städten, Innenstädten und Einkaufszentren zeigte sich ein reges Interesse, vielerorts kam es auch zu ersten, durchaus lebhaften Käufen. Die Kundenfrequenz sowie der Umsatz wurden jeweils mit der Schulnote 3,1 im Mittelfeld bewertet, während die Stimmung mit 2,84 schon deutlich positiver ausfiel. Das zeigt: Wer in die Geschäfte kommt, bringt Freude am Stöbern und klare Kaufbereitschaft mit.
Im Vergleich zum Vorjahr berichten insofern rund 50 Prozent der Händlerinnen und Händler von niedrigeren Umsätzen am ersten Adventssamstag. Etwa 50 Prozent konnten hingegen gleichbleibende oder höhere Erlöse erzielen.
Auch der Blick auf die Black Week und den Black Friday unterstreicht die hohe Preissensibilität. Am Black Friday meldeten rund 58 Prozent der teilnehmenden Betriebe geringere Umsätze als im Vorjahr. Während der Black Week lag dieser Anteil sogar bei 75 Prozent. Trotz intensiver Rabattaktionen blieb der erhoffte zusätzliche Schub damit vielerorts aus. Positiv fällt jedoch die Resonanz auf die Angebote aus: Etwas mehr als zwei Drittel der Befragten bewerteten die Kundenreaktionen am Black Friday als gut oder eher gut, in der Black Week waren es knapp 65 Prozent.
„Die Kundinnen und Kunden reagieren auf Angebote, kaufen aber gezielter und deutlich preisbewusster als früher. Spontankäufe sind seltener geworden, wer in die Geschäfte kam, der kaufte jedoch durchaus ein“, so Hagmann.
Trotz des moderaten Starts blickt der Handel vorsichtig optimistisch auf die kommenden Wochen. Erfahrungsgemäß steigt die Kaufbereitschaft mit zunehmender Nähe zu den Feiertagen. Mit Blick auf die vielen Weihnachtsmärkte, die feierlich geschmückten Innenstädte und die liebevoll dekorierten Schaufenster rechnet der Handel damit, dass die besondere Adventsstimmung ihren vollen Zauber noch entfalten wird – und damit auch die Konsumlaune weiter belebt. „Wir hoffen, dass sich die Menschen in den nächsten Wochen wieder stärker für den Einkauf vor Ort entscheiden – nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen der Atmosphäre, der Beratung und des persönlichen Kontakts“, so Hagmann abschließend.
01.12.2025
Starker Preisfokus zum Start ins Weihnachtsgeschäft – Zurückhaltung trotz Black Week
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