„Für unsere Händlerinnen und Händler bleibt das Weihnachtsgeschäft von zentraler Bedeutung“, betont Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg. „Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen vertrauen wir darauf, dass die besondere Atmosphäre der Adventszeit viele Menschen wieder vermehrt in die Läden zieht.“
Beim bisherigen Verlauf zeigt die Umfrage ein gemischtes Bild: Knapp elf Prozent berichten von einem besseren Start als im Vorjahr, rund ein Drittel bewertet die Lage als stabil. Die Erwartungen für die kommenden Wochen liegen ähnlich auseinander. Gut 23 Prozent der Befragten rechnen mit einer steigenden Kundenfrequenz, etwas mehr als ein Viertel erwartet keine Veränderung, während der Rest von einem Rückgang ausgeht. Auch die Umsatzerwartungen spiegeln dieses Bild wider: Rund ein Viertel der Händler hofft auf ein leichtes bis deutliches Plus, gut 20 Prozent erwarten stabile Umsätze, die Mehrheit blickt jedoch eher pessimistisch auf den Dezember.
Das Kaufverhalten der Kundschaft hat sich spürbar verändert. Zwei Drittel der Händler berichten, dass Kundinnen und Kunden stärker auf Preise achten, 59 Prozent nehmen insgesamt geringere Kaufmengen wahr. Gleichzeitig geben 20 Prozent an, dass gezielter und hochwertiger eingekauft wird. Zur Bedeutung der Stimmung in den Innenstädten sagt Günter Warth vom Modehaus Keller/Warth: „Eine positive, einladende Atmosphäre ist für viele Menschen ein entscheidender Grund, wieder in die Städte zu kommen. Gerade in Zeiten der Verunsicherung spielt die emotionale Komponente des Einkaufens eine große Rolle.“
Auch die Rahmenbedingungen in den Städten stimmen: In 86 Prozent der Kommunen finden Weihnachtsmärkte statt, und 81 Prozent haben ihre gewohnte Weihnachtsbeleuchtung umgesetzt oder planen diese. Beides trägt spürbar zur Adventsstimmung bei und könnte die Frequenzen in den kommenden Wochen positiv beeinflussen.
Während hohe Rabattaktionen im stationären Handel weiterhin die Ausnahme bleiben – Rabatte über 20 Prozent sind kaum darstellbar und liegen meist im Bereich zwischen 11 und 20 Prozent auf die UVP –, zeigt die Umfrage deutlich, dass der Handel dennoch aktiv bleibt: Knapp zwei Drittel der Händler führen im Weihnachtsgeschäft irgendeine Form von Aktion durch oder beteiligen sich an Aktionstagen wie Black Friday, Black Week oder Cyber Monday. Gleichzeitig bleibt die Haltung kritisch, da die im Onlinehandel gesetzten Rabatterwartungen für viele stationäre Händler wirtschaftlich nicht tragbar sind.
Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg, ist dennoch zuversichtlich: „Gerade in unsicheren Zeiten möchten viele Menschen ihren Liebsten etwas schenken – und nicht selten auch sich selbst. Wir sind überzeugt, dass das Weihnachtsgeschäft im Dezember noch einmal an Dynamik gewinnen und viele Menschen in die Innenstädte und Geschäfte ziehen wird.“
24.11.2025
Zaghafter Start ins Weihnachtsgeschäft: Händler setzen auf die Adventswochen
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