24.06.2025

Handelsverband fordert grundlegende Reform des Ladenöffnungsgesetzes in Baden-Württemberg

Die Forderung der Grünen Landtagsfraktion, Mini-Supermärkte ohne Personal rund um die Uhr zu öffnen, greift zu kurz.

Sie zeigt zwar, dass das aktuelle Ladenöffnungsgesetz nicht mehr zeitgemäß ist – doch anstatt punktuell zu verändern, braucht es eine grundsätzliche Reform. Wir fordern daher eine umfassende Modernisierung der Ladenöffnungsregelungen in Baden-Württemberg.

Der stationäre Einzelhandel befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Konkurrenz durch den Onlinehandel, verändertes Konsumverhalten und sinkende Besucherfrequenzen in den Innenstädten stellen unsere Händlerinnen und Händler vor große Herausforderungen. Gerade in dieser Situation braucht es verlässliche und praxisnahe gesetzliche Rahmenbedingungen – nicht neue Ausnahmen für einzelne Betriebsformen.

Ein zentrales Element einer solchen Reform muss die Regelung zu verkaufsoffenen Sonntagen sein. In Baden-Württemberg sind aktuell lediglich drei Sonntagsöffnungen pro Jahr erlaubt – und das nur mit Anlassbezug. Das ist bürokratisch, nicht mehr zeitgemäß und im bundesweiten Vergleich ein klarer Wettbewerbsnachteil. Wir fordern daher eine Anhebung auf vier verkaufsoffene Sonntage jährlich, die Abschaffung des Anlassbezugs sowie die Möglichkeit, bis zu zwei Sonntage im Advent zu öffnen.

„Wenn sonntags die Onlineumsätze boomen, während die Innenstädte im stationären Handel dunkel bleiben müssen, läuft etwas grundlegend falsch. Wir brauchen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Vertriebskanäle – insbesondere im wichtigen Weihnachtsgeschäft“, erklärt Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg.

Verkaufsoffene Sonntage sorgen nicht nur für zusätzliche Umsätze, sondern erhöhen auch die Frequenz in den Städten – davon profitieren Gastronomie, Dienstleister und Kulturangebote gleichermaßen. Zudem zeigen unsere Erfahrungen, dass viele Beschäftigte im Einzelhandel diese Tage gerne arbeiten, nicht zuletzt wegen der Zuschläge und der besonderen Atmosphäre.

„Wir erwarten von der Landespolitik eine mutige Reform des Ladenöffnungsgesetzes, die den Realitäten des Handels Rechnung trägt. Nur so können wir Arbeitsplätze sichern und lebendige Innenstädte erhalten“, so Hagmann weiter.

Für Rückfragen zur Pressemitteilung steht Ihnen gerne Herr Michael Heinle per E-Mail oder unter +49711 6486446 zur Verfügung.

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